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Terrains der Relationalität. Eigentum und Sexualität

Projektleitung:
Tyna Fritschy

Projektdauer:
2 Jahre

Gefördert von:
ÖAW

ÖAW | DOC
geleitet von Tyna Fritschy, Institut für Kunst und Kulturwissenschaft
Projektlaufzeit: 1.7.2022 – 30.6.2024

Im Begehren nach sorgenden Ökologien und antiherrschaftlichen Modi des Miteinanders erwies sich das Konzept der Relationalität in den vergangenen beiden Dekaden als zentrale Ressource für die feministische Theoriebildung. Die Affinität zu relationalen und vulnerablen ontologischen Konfigurationen bezieht ihre Kraft daraus, dass diese Imaginationen jenseits der kolonial-maskulinen Figuration der Autonomie erlauben. Terrains der Relationalität. Eigentum und Sexualität leistet eine Entmystifizierung einer ahistorischen feministischen Ethik der Relationalität; die genealogische Rekonstruktion im ersten Teil der Untersuchung zeigt auf, wie relationale Herrschaftsverhältnisse in der kolonialen Gewalt des Eigentums in der frühen Neuzeit eingeschrieben sind und identifiziert die zur selben Zeit aufkommende liberale Idee der Autonomie als wirkmächtige Fantasie, die die inhärente Fragilität des modernen Subjekts zu kaschieren sucht. Das sexuelle Regime der Zweigeschlechtlichkeit ist in der frühmodernen Konstellation von Eigentum und Sexualität zugleich Bedingung und Effekt der tiefgreifenden Veränderungsprozesse.
Im konzeptionellen Rahmen, der die Relationalität als fundamental ambivalent bestimmt, changierend zwischen autoritär-herrschaftlich und solidarisch-kollektivierend, erkundet Terrains der Relationalität. Eigentum und Sexualität unterschiedliche Terrains der Relationalität. Es sind Terrains der Aneignung und Enteignung – nach der Gewalt des Eigentums und der Sexualität: Darin bleiben Gewaltgeschichte und Widerstand, Versehrtheit und Heilung, Privatisierung und Vergesellschaftung verschlungen und fortwährend aufeinander bezogen.

Schlagworte: Sexualität, Eigentum, Relationalität, Körperpolitik, Gewalt

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